Bilanz 2023: Bierabsatz rückläufig

Hoher Kostendruck belastet die deutschen Brauereien

Berlin, 1. Februar 2024. Die in Deutschland ansässigen Brauereien haben nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im vergangenen Jahr insgesamt rund 8,4 Milliarden Liter Bier abgesetzt. Damit ist der Absatz 2023 gegenüber dem Vorjahr um 4,5 % oder 394 Millionen Liter gesunken. Der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Brauer-Bundes, Holger Eichele, sprach von einem „rabenschwarzen Jahr für die deutsche Brauwirtschaft“. Nachdem der Biermarkt wegen der Corona-Krise in den Jahren 2020 und 2021 massiv eingebrochen war, hatte sich der Absatz 2022 mit einem Zuwachs um 2,7 Prozent zwischenzeitlich wieder etwas erholt. Die Brauereien hofften deshalb auf ein Ende der Durststrecke, doch das ist weiterhin nicht in Sicht.

„Die Konsumzurückhaltung der Verbraucher in Handel und Gastronomie schlägt auch auf die Brauereien voll durch. Wir können uns vom Markttrend leider nicht abkoppeln“, sagte Eichele. Die rund 1.500 Brauereien in Deutschland stehen nach Einschätzung des Brauer-Bundes abermals vor einem schwierigen Jahr, auch wenn sich die Branche von der Fußball-Europameisterschaft Impulse erwarten könne. „Tatsache bleibt: Die Inflation setzt Betriebe wie Verbraucher weiter unter Druck. Wir müssen damit rechnen, dass die Kosten auch 2024 auf hohem Niveau bleiben und teilweise weiter steigen“, so Eichele. Die anhaltend hohen Kosten seien neben der Konsumzurückhaltung und dem Preisdruck des Handels die größte Herausforderung für die Brauwirtschaft im neuen Jahr. Hohe Kosten für Rohstoffe und Vorprodukte sowie Personal und Logistik belasten die Unternehmen, die mit sinkenden Absätzen und wachsender Bürokratie zu kämpfen haben.

82,8 % des Bierabsatzes waren im Jahr 2023 für den Inlandsverbrauch bestimmt und wurden in Deutschland versteuert. Der Inlandsabsatz sank im Vergleich zu 2022 um 4,2 % auf 6,9 Milliarden Liter. 17,1 % oder 1,4 Milliarden Liter Bier wurden steuerfrei exportiert, das waren 5,9 % weniger als 2022. Davon gingen 784,0 Millionen Liter (-2,6 %) in EU-Staaten und 646,7 Millionen Liter (-9,6 %) in Nicht-EU-Staaten. 11,3 Millionen Liter (+1,2 %) gaben die Brauereien unentgeltlich als Haustrunk an ihre Beschäftigten ab. Bei den Biermischgetränken war 2023 ebenfalls ein Absatzrückgang zu verzeichnen. Gegenüber dem Jahr 2022 wurden 9,2 % weniger Biermischungen abgesetzt. Sie machten mit 403,0 Millionen Litern fast 5 % des gesamten Bierabsatzes aus. 

In den Zahlen des Statistischen Bundesamtes sind alkoholfreie Biere und Malztrunk nicht enthalten. Abschließende Zahlen für dieses Segment liegen noch nicht vor, doch gibt es Hinweise darauf, dass sich alkoholfreie Biere 2023 erfolgreicher entwickelt haben als die klassischen Sorten, wenn auch hier unterm Strich ebenfalls ein Minus stehen dürfte. Alkoholfreie Biere machen laut Brauer-Bund mittlerweile 7 % des deutschen Biermarktes aus. „Wir rechnen damit, dass bald jedes zehnte in Deutschland gebraute Bier alkoholfrei sein wird. Kein anderes Segment in der Brauwirtschaft hat in den letzten zehn Jahren so stark zugelegt wie alkoholfreie Biere und alkoholfreie Biermischgetränke“, so Eichele. Deutschland sei heute weltweit führend bei der Produktion alkoholfreier Biere, die dementsprechend auch eine immer größere wirtschaftliche Bedeutung für die Brauereien haben. Seit 2007 hat sich die Produktion alkoholfreier Biersorten in Deutschland mehr als verdoppelt – auf gut 670 Millionen Liter im Jahr 2022.

Pressekontakt:

Nina Göllinger
Pressesprecherin
Die deutschen Brauer
Tel.: 030/209167-16
Email: goellinger@brauer-bund.de

Anlagen:

Bilanz 2023: Bierabsatz rückläufig