Unterschiedliche Vorlieben in Deutschlands Bierregionen

Deutschland hat den Ruf als Biernation Nummer eins in Europa und vielleicht auch in der Welt: Ursprung des Reinheitsgebotes, Heimat exzellenter Brauerschulen, Wiege großer Bierkultur und bekannt für die enorme Biervielfalt. Innerhalb Deutschlands zeichnen sich in den Regionen deutliche Vorlieben der Bierkenner ab. Nach wie vor an der Spitze der Beliebtheitsskala der Deutschen steht das schlanke, elegante und erfrischende Pils. Ein ursprünglich norddeutscher Bierstil mit Schwerpunkt Nordrhein-Westfalen, der jedoch auch in Süddeutschland mehr und mehr Anhänger findet. Mittlerweise haben einige bayerische und baden-württembergische Brauereien Pilsbiere im Sortiment.

Schwarzbier, ein Bierstil, der in Sachsen in der Gunst der Konsumenten ganz oben steht, erobert mit seinem vielschichtigen Aromaprofil langsam auch den Westen. Obwohl es derzeit noch eher eine Nischensorte darstellt, räumen ihm Branchenkenner ein sehr großes Potenzial ein. Es eignet sich ideal als Begleiter von vielen unterschiedlichen Speisen, ist also perfekt für das sogenannte Food-Pairing. Von kräftigem Grillgut über Käse bis hin zu Desserts auf Schokoladen- oder Kaffeebasis steht Schwarzbier selbstbewusst als genussvolle Ergänzung bereit.

Baden-Württemberg ist das Bundesland, in dem überwiegend Export und Kristallweizen getrunken wird. Beim Export handelt es sich vom Stil her betrachtet, vereinfacht gesagt, um ein etwas stärker eingebrautes Helles. Es hat seinen Namen von der Bestimmung, für die es gebraut wurde, erhalten: Es war für den Export gedacht und sollte mit dem höheren Alkoholgehalt einen längeren Transportweg geschmacklich unbeschadet überstehen.

Im Westen sind das Düsseldorfer Altbier und das Kölsch die Favoriten der Konsumenten. Beides tolle Bierstile, die nach und nach wieder an Bedeutung gewinnen. Deutschland ist das Land feinster Braukunst, vom Pils bis zum Eisbock.