Die Glasform prägt den Geschmack

Wein wird aus unterschiedlichen Gläsern getrunken. Bei Bier heißt es jedoch noch oft: eine Form für viele. Dabei ist Bier nicht gleich Bier. Jedes schmeckt anders, und das sogar von Schluck zu Schluck. 

Sahm zählt zu den weltweit führenden Herstellern für Glas- und Dekordesign sowie die Dekoration von Trinkgläsern. Das Familienunternehmen wurde im Jahr 1900 gegründet und hat seinen Sitz im Westerwald.

Nur im richtigen Glas kann es seinen individuellen Geschmack optimal entfalten. Und gerade hier liegt auf dem hart umkämpften Biermarkt ein zentraler Schlüssel zum Erfolg.

In der Vergangenheit unterlag die Auswahl eines Bierglases vor allem designerischen und funktionellen Gesichtspunkten, das Thema Sensorik spielte eine eher untergeordnete Rolle. Mittlerweile wurde aber durch zahlreiche Untersuchungen und Praxistests bewiesen, dass der Geschmackseindruck bei Bier maßgeblich durch die Glasform bestimmt wird. Führende Glashersteller wie etwa SAHM verfolgen bei ihren Exklusivgläsern deshalb einen integrierten Ansatz: eine hohe Gestaltungsqualität und durchdachte Funktionalität verbunden mit der umfassenden Berücksichtigung sensorischer Komponenten.

Die Form macht den Unterschied

Der Einfluss der Form resultiert beim Bier aus der unterschiedlichen Zusammensetzung von Bier und Schaum. Während im Schaum die Hopfen-Bitterstoffe angereichert sind, besitzt das Bier einen erhöhten Gehalt an Substanzen, die aus dem Malz stammen. Diese sind vor allem für den süßlich-fruchtigen Geschmack des Getränks verantwortlich. Für den ersten Eindruck ist deshalb das Verhältnis von Schaum und Flüssigkeit maßgeblich: Ein Bier schmeckt aus zylindrischen Gläsern mit hoher Schaumkrone im ersten Moment ganz anders als das gleiche Bier aus einem breiten, kelchartigen Becher mit niedriger Schaumkrone.

Das Geheimnis des Geschmacks

Darüber hinaus steuert die Glasform auch den Fluss des Bieres und bestimmt damit den Auftrittspunkt auf der Zunge. Und hier unterscheidet man vier maßgebliche Bereiche mit unterschiedlichen Geschmacksdominanzen: Die Spitze nimmt stärker die Süße wahr, der vordere Zungenbereich ist empfindlich für Salziges, der hintere eher für Säure und im Zungenhintergrund sind Bitterstoffe besonders dominant. Abgesehen davon ist die Glasform auch für die Fließgeschwindigkeit des Bieres verantwortlich. Generell gilt, je langsamer ein Bier fließt, desto eher haben Zunge und Nase die Möglichkeit, alle Geschmackskomponenten zu erfassen. Denn entgegen der weitverbreiteten Annahme wird der Geschmack nicht allein über die Zunge wahrgenommen, sondern Zunge und Nase entscheiden gemeinsam darüber, ob und wie das Bier schmeckt.